European Music Council
June 12, 2018
 
 
 
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Pressemitteilung
 
 
 
 
Black Metal und Sami Yoik Music beim 8. European Forum on Music
 
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Photo: Endre Lohne                             
 
 
 
Vom 7. bis zum 10. Juni 2018 kamen mehr als 100 Teilnehmer aus über 20 europäischen Ländern beim achten European Forum on Music in Oslo, Norwegen zusammen.
 
Woran denkt man als erstes bei norwegischer Musik: Blonde Sängerinnen und Sänger, laute Musik in dunklen Gewölben oder Folklore und Tanz? All das und vieles mehr konnte man beim European Forum on Music in Oslo hören.
 
Unter dem offiziellen Logo des Europäischen Jahr des kulturellen Erbes 2018, stellte das Forum – organisiert und ausgerichtet vom Europäischen und Norwegischen Musikrat (EMR und NMR) – die Frage nach der Zukunft der musikalischen Wurzeln Europas und gab vielfältige Antworten. In seinem Leitvortrag verwies Ferdinand Richard auf das Thema der Konferenz „Looking Back. Looking Forward: The Future of Europe’s Musical Roots“: „Ich verstehe meine eigene Konzeption meiner Identität als etwas konstant fließendes in dieser gigantischen Kreuzung Europa, klar verdeutlicht in den musikalischen Wurzeln. Es gibt keine Vergangenheit, keine Zukunft, es gibt Bewegung.“
 
Die Diskussionsrunde zu mündlicher Überlieferung machte deutlich, dass traditionelle Musik in ganz Europa lebendig gehalten wird und mit neuen Adaptionen durch Live-Elektronik, Chor Arrangements und DJ Bearbeitungen weiterentwickelt wird. Deutlich wurde dies insbesondere beim Abschlusskonzert mit dem SafeMUSE Künstler Hamid Sakhizada der gemeinsam mit bekannten norwegischen Musikern wie Marthe Valle und Håvard Lund auftrat und dabei traditionelle afghanische und norwegische Musik verband – die manchmal etwas überstrapazierte Formulierung von „Musik als internationale Sprache“ wurde zur hörbaren Wirklichkeit.
Die Diskussion zur Zukunft von modernem Repertoire warf einen Blick auf inspirierende und manchmal sehr pragmatische Programmstrategien von Radios und Konzerthäusern für die sogenannte „klassische zeitgenössische Musik“ – und wie es hierbei Hürden zu überwinden gilt. Die Zukunft ist unvorstellbar ohne ein stärkeres Bewusstsein für Umweltfragen – daher widmete sich eine der Diskussionsrunden der Frage wie Musikerinnen und Musiker sowie Festivals „grüner“ werden können. Dabei wurden praktische Lösungen vorgeschlagen, wie mehr Bewusstseinsbildung für Musikliebhaber, konkrete Maßnahmen für Organisatoren sowie Musikerinnen und Musiker als Botschafter. Wie der stets mobile Musiksektor – von tourenden Künstlerinnen und Künstlern bis zum reisenden Publikum – eine nachhaltige Herangehensweise tatsächlich umsetzen kann, muss weiter diskutiert werden.
Aber es gibt noch weitere Gründe für Musikerinnen und Musiker weit zu reisen – einige suchen Schutz und „Safe Havens“, wenn sie in ihren Heimatländern verfolgt werden, wie etwa die Musiker von SafeMuse. In der Diskussionsrunde zur künstlerischen Freiheit waren sich die Sprecher einig, dass alle sich frei ausdrücken können sollen, auch bei unterschiedlichen Meinungen, weil wir in einer freien, pluralistischen Gesellschaft leben.
 
Zusätzlich zu diesen klaren inhaltlichen Bezügen zur Zukunft der Musik in Europa, betrachtete eine gemeinsame Diskussionsrunde mit der European Theatre Convention die Kulturpolitik der Europäischen Union. Die Grundlage hierfür liegt in der neuen Europäischen Agenda für Kultur, die EU-Förderprogramme  für Musik und Kultur, z.B. die vorbereitende Maßnahme „Music Moves Europe“ sowie die potentielle Fortsetzung des Programms Kreatives Europa nach 2021 mit sich bringt.
 
Für den Europäischen Musikrat und seine Mitglieder wird sich die Zukunft stark auf die Umsetzung und Weiterentwicklung der European Agenda for Music konzentrieren. Wie können vielfältige Themen eingebunden werden und wie kann die Agenda auch auf lokaler Ebene umgesetzt werden? Einige Beispiele wurden bei den Projektpräsentationen der Mitglieder des Europäischen Musikrates genannt.
 
Mit dem Musikprogramm des European Forum on Music wurde Vielfalt zelebriert: mit "From the Vastland” war eine black metal Band in das Programm eingebunden ebenso wie der Norwegische Mädchenchor und die Sami Sängerin Katarina Barruk aus Schweden sowie Sarah-Jane Summers & Juhoni Silvola.
 
Die nächste Ausgabe des Forums 2019 wird gemeinsam mit dem World Forum on Music des Internationalen Musikrats durchgeführt, dessen 70. Geburtstag bei dieser Gelegenheit gefeiert wird: Save the date: 27. September bis zum 1. Oktober 2019, Paris, Frankreich.
 
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Nach dem Forum fand am 10. Juni 2018 das jährliche Treffen der Mitglieder des Europäischen Musikrats statt, bei dem ein neuer Vorstand gewählt wurde:
 
Ian Smith, Präsident (Vereinigtes Königreich)
Victoria Liedbergius, Vize-Präsidentin (Norwegen)
Willem van Moort, Schatzmeister (Niederland)
Eirik Birkeland (Norwegen)
Joanna Grotkowska (Polen)
Audrey Guerre (Frankreich)
Michalis Karakatsanis (Zypern)
David Zsoldos (Ungarn)
 
Englische Version hier
 
Französische Version hier
 
 
 
Photo: Endre Lohne
 
 
 
 
 
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